Es gibt wahrscheinlich von den Sonnenblumen, die von Vincent van Gogh wahrscheinlich das
berühmteste Gemälde sind, hunderttausende von Kopien bis neuen Werken, die durch die Handschrift des Malers ihre "Selbstständigkeit erreicht haben" oder in das Loch "Kopie" fallen.
Für einen Kunsthistoriker ist es sicherlich eine Herausforderung, alle Gemälde mit Sonnenblumen zu Lebzeiten von van Gogh zu katologisieren und Gemälde von Kopie trennen. Ich glaube so was wurde bisher noch nicht gemacht, zeigt auch wie wenig kreativ und leistungswillig unsere Hoch- und Fachschulen der Kunst und Geisteswissenschaften sind.
Im heutigen Fall will ich jedoch die "Handschrift" des Künstlers als Wert und Kennzeichnung seines Werkes "for ever" bestimmen. Die einfachste Weise gibt es zum Beispiel in den Filmen von "Alfred Hitchcock". In jedem seiner Film sieht man den Meister meist zu Anfang ganz kurz in einer Statistenrolle. Was, warum, wieso und wie oft sollte wiederum eine super und interessante Arbeit für einen Autor, Journalisten oder Schriftsteller sein, Blogger natürlich auch.
Ich habe mich für das Werk von Piet Mondrian entschieden, mit dem ich mich seit Jahren sehr gerne
beschäftige und seine Bilder noch viel lieber sehe. Ein Baustein seiner Handschrift ist seine Fähigkeit gewesen, sich mit anderen Künstlern und Malern über Positionen und Techniken seiner Kunst auseianderzusetzen. Er hatte fruchtbare und freundschaftliche Beziehungen zu dem "Kreis um Simon Maris" und um den "Studenten der Forstwirtschaft, Albert van den Briel". (1) Van Gogh hatte diese Möglichkeiten leider nicht.
Die Zeit (1903) von Piet Mondrain im Forstamt von Uden verbrachte er mit malen im Umfeld mit van den Briel. Auf dem Bauernhof Brabant begann auch Mondrain bewusst Stil und Technick für seine Bilder zu verändern. Einmal stellte er die "Lokalfarbe" in den Mittelpunkt ohne die "jeweiligen Farbpartien zu berücksichtigen". Auch begann Mondiran intensiver mit Hilsmitteln das Licht zu verändern, mit einem "Stück Leder", das er vor das Fenster seines Ateliers hängte um "so das einfallende Licht brauner und wärmer erscheinen zu lassen". Hier sehen viele einen "Prozess der Loslösung von der holländischen Tradition", muss aber noch einmal genauer erklärt werden, da in der Zeit der Jahrhundertwende nicht nur Mondrian zu neuen Ufern aufbrach.

Für Piet Mondrian und seine Handschrift war es der Baustein den man "serielles Arbeiten" nennt. Um die Zeit 1906 herum siedelte er sich an der Südseite von Amsterdam am Flüsschen "Het Gein" auf einen "monumentalem Bauernhof mit Namen Weltevreden" (Wohlzufrieden) an und "malte, zeichnete und aquarellierte ihn als Motiv gleichzeitig acht Mal".
Viele Spekulationen folgten auch durch die Autorin Henriette Hendrix, die Piet Mondrain um diese Zeit herum kennenlernte und schon 1899 einen interessanten Artikel schrieb, der auch im Telegraaf veröffentlicgt wurde. Dies ermöglicht heute wohl vielen einen Blick in die "Theorie der Haager Schule."(2) Da der schon erwähnte Simon Maris mit seinen Brüdern Jakob und Matthijs mit seriellen Gestaltungen Erfahrung hatten - "dabei ging es nicht zu letzt darum, den Markt zu bedienen" - dürfte der Einfluß groß gewesen ein, da schon beide 1901 gemeinsam nach Spanien reisten.
Teil 1, "Die Handschrift macht den Künstler aus", Harald Bulling.
Quelle:
Bild 1: pixabay.com
Bild 2: Alfred Hitchcock, der Statist. "fremdeimzug102_v-contentgross"
(1) "Hans Janssen", Piet Mondrian, Herausgegebn von Klaus Albrecht Schröder, Verlag Albertina. Seite 50, ff
Bild 3: Stilleben mit Ingwertopf, 1911
https://www.daskreativeuniversum.de/wer-war-piet-mondrian-und-welchen-einfluss-hatte-er-auf-die-moderne-kunst/
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Simon_Maris
Bild 4: https://pixabay.com/de/images/search/piet%20mondrian/